Abschriften

Bohntjesopp

Die ostfriesische Bohnensuppe hat, wie schon die Zutaten verraten, mit der Bohnensuppe der restlichen Europäer rein gar nichts gemeinsam.

Benötigt werden:

100 g Kandiszucker,

3 Stück kandierter Ingwer,

180 g Sultaninen,

Schalen von 2 Zitronen,

1 Liter klarer Schnaps.

Der Kandiszucker wird mit etwas Wasser und einer Zitronenschale aufgekocht. Nach dem Abkühlen kommen die übrigen Zutaten hinzzu. Dann läßt man das Ganze mindestens 3 Tage ziehen, damit sich die Sultaninen schön vollsaugen können. Ingwer und Zitronenschale kommen nun heraus und dafür die zweite Zitronenschale hinein. Nach weiteren zwei Tagen hat auch die ausgedient, die süffige Sopp ist servierbereit. Klassisch ist dafür entweder ein Zinnlöffel oder das "Brannwienskoppje", eine Teetasse ohne Henkel, aus der die Sopp geschlürft oder gelöffelt wird.


Speckendicken

Zur Herstellung dieser herrlich nahrhaften Waffeln benötigt man ein Waffeleisen, ein Hausgerät, das früher in friesischen Herden einen festen Platz hatte.

Benötigt werden:

500 g Weizenmehl,

200 g Roggenschrot,

100 g Hafergrütze,

3/4 l Milch

150 g Rübensirup,

250 g Schweineschmalz,

2 Eier,

Anis, Zimt und Salz

sowie getrocknete Mettwurst.

Die Hafergrütze wird in der Milch 10 Minuten gekocht. Nach etwas Abkühlen werden Sirup und Schmalz eingerührt. Danach folgen Eier, Mehl und Gewürze.

Der glatte, dickflüssige Teig bleibt über Nacht im kühlen Keller.

Beim Ausbacken im Waffeleisen werden jeweils vor dem Zuklappen des Eisens auf den Teig drei Mettwurstscheiben gelegt und mitgebacken.

Daß zur richtigen Verdauung unbedingt ein "ostfriesicher Landwein" (ein Klarer) gehört, versteht sich von selbst.


Krabbenbrot mit Rührei

Benötigt wird für eine Person:

125 ausgepulte Krabben (Granat),

1 große Scheibe dunkles Brot,

50 g Butter,

2 Eier,

etwas Milch, Salz, Pfeffer, Zitrone, Petersilie.

Auf die reichlioch mit Butter bestrichene Brotscheibe werden die Krabben gehäuft. Die restliche Butter in einer Pfanne zerlassen und die mit einem Schuß Milch verquirlten Eier unter Rühren stocken lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Das fertige Rührei neben dem Krabbenbrot anrichten und mit und mit Zitronenscheiben und Petersilie garnieren.

Zum Essen träufelt man noch etwas Zitronensaft über die Krabben und mahlt etwas groben Pfeffer aus der Mühle über das Ganze.


Labskaus

Das wahre Geheimnis von Labskaus beherrschte einst nur der Smutje, wenn er nach langer Fahrt die letzten Reste seiner Vorräte zusammenkratzen mußte und seiner Mannschaft dennoch etwas Eßbares hervorzaubern sollte.

Für den Uneingeweihten erinnert Labskaus denn auch zu sehr an vorgekauten Matsch. Daß der hervorragend schmecken kann, mag das Rezept verraten.

Benötigt werden:

Je 250 g Pökelfleisch von Rind und

Schwein,

2 Zwiebeln,

viel Suppengrün,

Pfeffer- und Senfkörner,

1 Kilo Kartoffeln,

250 g Rote Bete,

2 Salatgurken,

2 Matjesfilets,

Schweineschmalz und

2 weitere Zwiebeln.

Zum Garnieren Rollmöpse und Spiegeleier.

Das Fleisch, die Gewürze und das Gemüse mit wenig Wasser 90 Minuten köcheln. Daneben die Kartoffeln kochen. Danach alles inclusive Matjes durch den Fleischwolf drehen. Die 2 letzten Zwiebeln kleinhacken, im Schmalz goldgeld braten und beimengen. Zum Servieren wird das Ganze mit Rollmöpsen und Spielgeleiern garniert.